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Ein habe ich noch

Das ist der Spruch den man dann hört, wenn uralte Komiker ihre alten Kamellen vom Stapel lassen. Ich will jetzt keine Namen nennen, das wäre ja fast Verleumdung, aber ich finde langsam sollten sich die alten Herren doch überlegen, ob sie wirklich lustig sind oder ob ihre Witze so alt sind, wie das Programm was normalerweise bei ARD läuft. Es mag sich jetzt so anhören, als würde ich ebenfalls versuchen witzig zu sein, als wenn ich versuche hier ein auf komisch zu machen indem ich die alten Leute ausbuhe, aber dem ist nicht so.

Ich selber habe ja keine Art von Humor, könnte mich also niemals als Komiker auf die Bühne stellen. Man wird allerhöchstens darüber lachen, wenn ich vor Scham im Boden versinken oder sich etwa so peinlich bin, dass sich das ganze schon wie gewollt anhört. Aber um aufs Thema zurückzukommen: wenn mir jemand sagt, er hat noch einen, dann stecke ich mir lieber Watte in die Ohren, so wie es Odysseus gemacht hat um nicht von Sirenen verzaubert zu werden. Oder war es Wachs? Ich bin mir da nicht so sicher, denn im Geschichtsunterricht habe ich nicht wirklich aufgepasst.

Das liegt natürlich vor allem daran, dass die Lehrer so langweilig waren. Die Schuld ist grundsätzlich nicht bei mir zu suchen, ich hätte nicht besser aufpassen können da es mir einfach physikalisch nicht möglich war, die Barriere aus Schläfrigkeit und dahingesäuselter vorgelesene Texte aus dem uralten, bereits zersplitterten und halbauseinandergefallenen Schulbuch, zu durchdringen.

Wem von euch ging es genauso? Wer hatte auf der anderen Seite das Glück, ein Geschichtslehrer oder eine Geschichtslehrerin gehabt zu haben, die eine richtige Begeisterung für das Fach und die historischen Ereignisse in euch geweckt hat?

Heute kann man als Kind in der Schule wenigstens noch eine Ablenkung finden, indem man auf dem Handy rum spielt. Da kann man entweder Schachspielen, das japanische Go oder eine dieser neuen Apps aufrufen. von der Ausstattung über die Deko bis zu Kirchenstühlen muss alles Stimmen. Mit der kann ich auf Hochzeiten gehen und dann Aufnahmen machen, die mit den anderen Teilnehmern geteilt werden. Als ich davon gehört habe, wollte ich ja schon zum Thema Datenschutz einen Beitrag schreiben, habe dann aber zum Glück noch rechtzeitig erfahren, dass der Organisator des Events die Möglichkeit hat selbst zu bestimmen, welche Aufnahmen an die Ehrlichkeit gelangen und welche nicht. Er kann also im Zweifelsfall noch eine eigene Kollektion erstellen und dann zielgerichtet mit den Menschen teilen, die die Fotos erhalten sollen.

Glaubwürdiges Auftreten ist alles

Irgendwo in einer Zeichentrickserie habe ich mal gehört, dass man im Leben viel weiter kommt, wenn man trotz totaler Ahnungslosigkeit möglichst glaubwürdig und selbstsicher auftritt. Wo war das noch mal? Liebe Leser helfen doch auf die Sprünge. Irgendwer muss doch wissen!

Endlich ist es aber egal, woher dieses Sprichwort auch immer kommen mag, und ob die Protagonisten damit tatsächlich am Ende Erfolg gehabt haben, oder nicht. Jedenfalls bin ich davon überzeugt, im wahren Leben ist es genauso.

Schauen wir uns doch einfach mal im Fernsehen um: glaubt wirklich irgendjemand der Zuschauer, dass Redakteure, Moderatoren, oder politische Talkshow Gäste tatsächlich eine Ahnung haben, wovon sie dort sprechen? Der schon einmal Bundestag war, weiß das dort über Gesetzesentwürfe abgestimmt werden, die viele hunderte Seiten enthalten, denn nicht nur die Gesetze, sondern auch die Zusammenfassungen der vielen forschenden Kommissionsgruppen sollen ja eigentlich durchgelesen und verstanden werden.

Aber welche Abgeordnete hat schon Zeit, alle zwei Tage locker mal 700 Seiten wissenschaftlich formulierten und Höchstanspruch voll geschriebene Text durchzulesen, und in Aachen zu verstehen? Denn dazu ist nicht nur Fachwissen, sondern auch Hintergrundwissen oder ein wenig persönliche Recherche nötig. Eigentlich kann man niemandem zumuten, tatsächlich so gut damit befasst zu sein, dass man gut informiert abstimmen kann.

Müsste man dann nicht eigentlich logische Konsequenz ziehen, und Abgeordneten verbieten über etwas abzustimmen, von dem sie keine Ahnung haben? Eigentlich ja schon, aber das würde nun mal auch nichtfunktionieren, denn wer würde dann die Entscheidung über Gesetzesentwürfe treffen?

Schauen wir uns doch einfach mal die aktuelle Affäre um die VW Skandale an. Eigentlich ist es ja schon etwas ruhig geworden um die ganze Sache, aber ich berühre sie einfach nur mal kurz auf, um ein Beispiel zu geben. Da ist es ja das Steuergerät gewesen, genauer zu sein die Programmierung des Steuergerätes, welche in die Kritik geraten war. Sie habe im entscheidenden Moment nicht so reagiert, wie man es erwartet hat und dies hat dann die Messwerte irgendwie manipuliert. Wie ist das genau geschehen? Nun, das kann ich eben auch nicht genau sagen weil ich nicht genau informiert bin. Aber sowas wird ein Abgeordneter Nummer zu geben. Er würde eher sagen, er weiß genau was es mit diesem  Werbeagentur in Peine auf sich hat.

Auf diese Weise wird man auch todsicher im nächsten Jahr wieder gewählt.

Neuer Schwindel in alter Verpackung

Das Jahr 2015 ist sang und klanglos zu Ende gegangen, nur in Köln gab es einige Ausschreitungen, und wie es am Ende des Jahres für gewöhnlich ist, möchte ich die 365 Tage der Vergangenheit einmal Revue passieren lassen.

Was ist eigentlich so spannendes passiert? Da gab es zuerst natürlich einmal die Flüchtlingskrise, doch ich möchte mich in diesem Artikel lieber einem Thema widmen, das vermutlich viele Leute nur auf ihrem täglichen Trip zum Einkaufszentrum bemerkt haben dürften: es handelt sich um den dreisten Schwindel mit Etikettierungen und Verpackungen, welche uns die Industrie dieses Jahr vor die Nase gesetzt hat.

Ich muss mich schon wundern, wie dreist einige Menschen scheinen und wie wenig moralische Vorstellungen sie selber haben, welche sie zurückhalten könnte den Verbraucher über den Tresen zu ziehen! Ich würde mich zum Beispiel schämen, wenn ich so ein schäbiger Mensch wäre, dass ich die Leichtgläubigkeit und vor allem den Stress der Einkäufer auf kalkulierte Weise ausnutzen würde, so das diese durch ihr normales Konsumverhalten dazu manipuliert werden, weniger Ware für noch mehr Geld zu kaufen.

Was haben wir da zum Beispiel? Die Verbraucherzentrale in Hamburg verleiht schon seit über zwei Jahren einen Preis für die drei System Verpackungslüge. Nominiert waren für das vergangene Jahr folgende Dinge. Einmal haben wir da einen Zahncreme, deren Füllmenge von 100 ml auf nur noch 75 ml reduziert wurde, es wurde also ein ganzes Viertel aus der Packung entfernt und der Preis wurde trotzdem gleich belassen. Das muss man sich einmal reinziehen: das entspricht einer Preissteigerung von 33 % wenn ich weiterhin die volle Menge kaufen möchte! Wenn ich sowas im Regal stehen sehe, zücke ich gleich meine alte Hochzeitskamera und halte den Schwindel für die Nachwelt fest.

Aber auch andere Produkte haben ordentlich zugeschlagen. Zum Beispiel hat eine bekannte Babycreme es geschafft, seine Preise um bis zu 84 % zu erhöhen! Da wird mehr der Fisch in der Pfanne verrückt. Ich weiß nicht, was sich als Reaktion auf derartige Mogelpackungen überhaupt noch sagen soll, es verschlägt mir geradezu die Sprache und die Luft bleibt mir weg. Vermutlich laufe ich schon bald gelb, orange, rot oder in einer anderen Farbe an, aus Ärger über das Verhalten der Industrie.

Es gibt natürlich noch andere Nominierungen, wie zum Beispiel Schinken der Marke Nestlé oder Ketschup Flaschen von Heinz oder auch die bekannten Kapseln gefüllt mit Kaffee von Jacobs. Ich bin froh das ich diese Produkte nicht nutze, ich würde sie vermutlich beim Lesen dieser Schlagzeile mit Anlauf aus dem Fenster schmeißen.

Marktanteile von Google rückläufig?

Hinter der Überschrift verbirgt sich natürlich keine Neuigkeit über die Suchmaschine Google sondern über eine Entwicklung auf dem Markt der Mobiltelefone und Smartphones. Lange ist es Google ja gelungen mit den Androiden Apple den Rang abzulaufen und einen erstaunlich hohen Marktanteil von über 85 % zu sichern. Immerhin kann man auf den Geräten super auch unterwegs einen Termin für die Hochzeit planen. Im letzten Jahr allerdings ist die Zahl ein wenig rückläufig gewesen, ungefähr 3 % musste man einbüßen.

Das an für sich finde ich schon ein wenig interessant, obwohl es sich dabei auch einfach um ein einpendeln in eine stabile Situation handeln kann und nicht um einen Trend nach unten. Über 84 % an Marktanteilen zu besitzen ist ja auch schon eine erhebliche Leistung, über 1 Milliarde Mobiltelefone sind mit dem Betriebssystem von Google bereits im Umlauf.

Umso wichtiger ist also auch der Erfolg und die Popularität des neuen Betriebssystems, dass Google kostenlos an seine Nutzer verteilt wo hingegen im Austausch auf allen Geräten vorinstalliert bestimmte Google Produkte fest verankert sind und sich somit ins tägliche Leben mehr oder weniger ungefragt einschleichen da man ja keine Wahl hat.

Das ganze läuft übrigens unter dem Namen Marshmellow. Ob es daran liegt, dass das Betriebssystem so weichen Matsch ich ist das es zwischen den Fingern kleben bleibt oder ob es einfach nur an ein sehr sehr günstiges Produkt aus dem Supermarkt erinnern soll, das weiß ich nicht. Vielleicht ist es aber auch nur ein aus Fantasiegründen gewählter Name der eigentlich nichts mit Produkteigenschaften zu tun hat, zuzutrauen wäre es den Entwicklern auf jeden Fall.

Ich frage mich, wie groß die Motivation eigentliche Google war auf den Mobilfunkmarkt zu drängen und ob sie es deswegen tun, weil ihn die Marktanteile für Smartphones wichtig waren, oder ob sie es nur darauf anlegen eine möglichst breite Palette an Benutzern mit ihren Google Produkten zu konfrontieren. Denn diese Software ist ja in Androiden von Haus aus integriert und zwar auf eine Art und Weise, die es kaum erlaubt auf etwas anderes umzusteigen. Selbst wenn man die normalen Befehle über die Oberfläche des Smartphones benutzt wird man immer häufiger zu Google suchen oder Software des Herstellers geleitet. Es ist wahrscheinlich so eine Art Eingewöhnung sodass man sich gar nicht vorstellen kann, ein anderes Programm zu benutzen. Das hat auf die Dauer sicherlich ein absoluten Wettbewerbsvorteil dessen Kosten sich kaum in Zahlen messen lassen.

Aber ohne Chaos?

http://www.youtube.com/watch?v=vJUWImJUZrU
Ich habe gehört, nur Vorbesteller sollen in den Genuss der Chaosfraktion kommen. Dieser Wahn, vorbesteller zu bestrafen indem Spiele nicht ausgereift auf den Markt kommen, muss aufhören!

Test-Skandal jetzt auch bei staubsaugen?

Es ist gar nicht so lange her, da ging es durch die Presse, dass die Abgaswerte von Autos der Marke Volkswagen scheinbar manipuliert gewesen sein sollten. In der Testsituation wurden Werte angegeben, die in der Praxis niemals erreicht wurden. Alles war betrogen, viel Aufregung wurde erzeugt und viele Menschen waren zu, dass Mann und Sohn das Licht geführt hat.

Bei einer anderen Art von Geräte Familie werden wir allerdings auch jedes Mal getäuscht, wenn wir glauben, der Kennzeichnung auf dem Gerät vertrauen zu dürfen. Es handelt sich um Staubsauger! Na gut, dass es vielleicht kein Gerät für das man so viel Geld ausgibt wie für ein Auto, aber wenn ich hier systematisch getäuscht werde und nicht darauf hingewiesen werde, dann muss ich mich doch trotzdem an den Kopf fassen.

Vielleicht wissen Sie es nicht, aber Staubsauger werden auf ihre Energieeffizienz und Leistungsfähigkeit stets ohne Filtersystem getestet. Die Staubfilter, die eigentlich den Dreck auffangen sind also überhaupt nicht im Gerät. Niemand, vor allem nicht der Kunde, kann also beim Kauf entscheiden, ob er ein Gerät in der Hand hält, welches unglaublich viel Leistung verliert wenn der Beutel einmal voll ist.

Von außen kann ich den Staubsauger nie auch gar nicht ansehen, was für eine Technik sie haben. Möglicherweise sind Sie also gerade darauf aufgebaut, nur bei leerem beutelvolle Saugkraft zu entfalten. Die Herren von der Industrie müssen ja nicht dafür Sorge tragen, dass der Staubsauger auch mit vollem Beutel oder zumindest mit halbvollem Beutel funktioniert, denn darauf ist die Kennzeichnung ja nicht zwangsweise ausgelegt. Ich kann also auch mit einem unglaublich ineffizienten und umweltschädlichen Staubsauger ein tief grünes Etikett mit besonderer Auszeichnung bekommen, die Kunden in ihren Bann schlägt obwohl sie nichts zu bedeuten hat. Ist das nicht Betrug, gegen den ich mit einem Rechtsanwalt für Vertragsrecht vorgehen kann?

Natürlich kann ich keine unglaublich reproduzierbare Testumgebung für einen halbvollen Staubbeutel simulieren, es werden immer leicht unterschiedliche Ergebnisse erzeugt werden. Aber wenn ich den Test fünfmal wiederhole und den Durchschnittswert nehme, so sollten doch realistische und sich selbst ernst nehmen der Wissenschaftler in der Lage sein, ein Einblick darauf zu erhalten, ob sie jetzt ein Strumpf Wasser in den Händen halten oder ein Energiewunder.

Ist Made in Germany bald eine Beleidigung?

Früher hieß es ja immer, wenn etwas in Deutschland gefertigt wird oder wurde, ist dies ein Garant für Qualität. Die Ingenieurskunst aus dem Herzen Europas meine ganzen Welt für vorsichtige Planung und nachhaltige Betrachtung der Sicherheit und Qualität bekannt. Nicht nur Bauteile, Werkzeuge oder Autos waren von bester Qualität, auch unsere Bauwerke und architektonischen Leistungen waren makellos.

Mittlerweile muss ich mich allerdings unter einer Decke der Scham zurückziehen, wann immer ich in der Zeitung davon lese das eine Großprojekt wie zum Beispiel die Elb-Philharmonie oder der Berliner Flughafen einen weiteren Rückschlag erleiden. Derartige Großprojekte sollten doch am allermeisten deshalb von Anfang an gut durchgeplant werden, weil sie nicht nur das Image einer Stadt oder eines Politikers besonders nachhaltig beeinflussen, sondern auch weil so unglaublich große finanzielle Summen an sie gekoppelt sind.

Umso mehr grämt es mich so das ich mich fast dafür schämen muss, wenn zum Beispiel festgestellt wird dass der Flughafen so geplant wurde, dass die nun angebrachten Feuerschutzsysteme zu schwer für die Deckensinstallation sind, woran offenbar niemand gedacht hat bevor man die Schrauben fest gezogen hat.

Nicht umsonst gibt es kaum über irgend ein Bauprojekt so viele satirische Meldungen und Karikaturen wie über den Berliner Flughafen: kennen Sie zum Beispiel den Witz über den Flughafen, nachdem es schneller zur Fertigstellung des Projektes führen würde, wenn das ganze Gebäude abbrennen würde? Einfach neu anfangen nachdem man das alte Gebäude abgerissen hat anstatt versuchen das zu reparieren was schon längst nicht mehr zu reparieren ist?

Nun gut, ich hoffe das nun irgendwann diese Projekte abgeschlossen werden damit wir nicht immer wieder neue Hiobsbotschaften in den Zeitungen am Frühstückstisch ertragen müssen, die dafür sorgen dass ich mich am Müsli verschluckte, ein Stück des Essens immer der Speiseröhre stecken bleibt und ich es angewidert ausspucken direkt auf den Zeitungsartikel der mir den Appetit verdorben hat. Da liegt nun das halb in Milch aufgeweicht Stück Müsli, verschmiert die Tinte des Bildes der Flughafenfassade und irgendwie muss ich mir denken: meins aber und die Milch und das halb aufgegessen Essen machen das Bild doch irgendwie attraktiver als es bisher gewesen ist. Traurig. Wenn ich meine Rechtsanwälte in Aschaffenburg darüber aufkläre, werden sie die Köpfe hängen lassen.

Vielleicht haben wir irgendwann den Mut, ein neues riesig großes Projekt anzufassen, dass so über die Bühne geht wie man es bisher aus Deutschland gewohnt war. Nämlich präzise geplant, meisterhaft ausgeführt und langfristig hoch qualitativ, sodass uns die Welt darum beneiden kann.