Kapitel 9 (6)

»Ja, da hast du ganz Recht, Diumond IV. Er ist mein Urgroßvater. Ich bin der Sohn von Ammon VII. Merkus hat mich in seiner Burg gefangen, um die Herrschaft unserer Familie endgültig zu unterbinden.«
»Dann bist du nun der rechtmäßige Herrscher von Merkania, nachdem Merkus untergegangen ist!«, meinte Diumond freudig.
»Ja, das stimmt zwar, doch ich will dennoch lieber mitziehen und Morbul besiegen.«
»Dann sollst du mitkommen! Aber nun zu meiner eigentlichen Frage. Ich selbst kenne Merkania nur von alten Reisen, die mich einst durch dieses Land geführt haben. Doch das war als ich, Diumond IV., noch jung war. Meine Erinnerung an dieses Land sind nur noch schwach. Deshalb frage ich dich, Artož, weißt du, ob es in Merkania noch andere Gewässer gibt als den Méquain. Denn wie euch allen vielleicht schon aufgefallen ist, werden unsere Vorräte an Wasser langsam knapp.«
Artož überlegte kurz. Dann sagte er:
»Nein, das nicht. Da bin ich mir recht sicher. Doch es gibt da etwas, das dieses Problem lösen könnte.«
Er wartete einen Moment und schaute in die Runde von Männern, die gespannt auf seinen Vorschlag warteten.
»Ich kenne eine Pflanze, die ausschließlich hier in Merkania zu finden ist. Sie ist jedoch äußerst selten und wächst nur in den wenig betretenen Felsregionen Merkanias. Die Leute hier nennen sie nur die Wurzel, doch der wirklich Name dieses Gewächses ist plantanus geretniusi. Das ist Altmerkanisch und heißt so viel wie Knollenpflanze. Früher wuchs sie hier überall, doch die Einwohner Altmerkaniens entdeckten das Geheimnis der Wurzel und fast alle Exemplare ab, so dass sie heutzutage eine wahre Rarität geworden ist. Nur in den Felsregionen ist sie bis heute erhalten geblieben, denn dort getrauten sich unsere Vorväter nicht hin.
Die Knollenpflanze ragt etwa kniehoch aus dem Boden, doch der Teil, der sich unter der Erde verbirgt ist eigentlich noch viel größer. Die Knollenpflanze hat nämlich, wie der Name schon sagt, eine besonders große Knolle und diese Knolle ist mit einer trinkbaren und sogar sehr durstlöschenden Flüssigkeit gefüllt. Sie wird in feinen Gastwirtschaften für viele Goldstücke als Wurzelhonig verkauft und ist eine Delikatesse.
Die Knolle einer Pflanze ist bestimmt vier mal vier Fuß groß und bietet ein großes Vorkommen an Wurzelhonig. Wir könnten unsere Trinkvorräte stark aufbessern, wenn wir fünf bis sechs solcher Pflanzen finden würden.«