Kapitel 9 (3)

»Skaera!«, rief er laut. »Skaera, warte!«
Sie hörte ihn und blieb kurz stehen und wandte ihren Kopf zurück.
»Warte auf mich!«, schrie Rick’er lauthals und rannte weiter.
Skaera wartete nun tatsächlich und setzte sich ins hohe Gras.
Als Rick’er völlig außer Atem bei ihr ankam, sah er sofort, dass ihr dicke Tränen übers ganze Gesicht liefen. Er setzte sich neben sie und versuchte sie in den Arm zu nehmen. Doch sofort zuckte sie zurück und schaute Rick’er mürrisch an.
»Skaera«, sagte Rick’er fast flehend, »mach es mir jetzt nicht so schwer! Ich weiß ja, ich hätte dich nicht gleich so anmachen sollen. Aber …«, Rick’er hielt einen Moment inne.
»Aber, was?«, fragte Skaera wütend.
»Ich wollte dich jetzt nicht damit beunruhigen, was Diumond mir gerade erzählt hatte.«
Siehst du, ich sag es doch!«, weinte Skaera erneut. »Die arme, kleine Skaera. Man sollte sie bloß nicht belasten, denn ist sie ja viel zu verletzlich!«
Skaera sprang auf und wollte wieder wegrennen, doch Rick’er hielt sie fest und zwang sie sich wieder zu setzen.
»Jetzt bleib doch mal hier. So war das gar nicht gemeint. Ich denke nicht, dass du verletzlich bist, du hast nur gerade ein schweres Erlebnis hinter dir. Oder willst du etwa sagen, dass Merkus’ Burg ganz spurlos an dir vorübergegangen ist?«
Einen Moment schwieg Skaera, doch brach sie völlig aufgelöst in Tränen aus. Rick’er nahm sie behutsam in den Arm und versuchte sie zu beruhigen.
Nach mehreren Minuten kam sie wieder einigermaßen zu sich. Rick’er reichte ihr ein kleines Stofftuch, das er in seiner Tasche gehabt hatte und Skaera wischte sich die Tränen aus den Augen.
»Entschuldige, Rick.«
»Nein, du brauchst dich nicht bei mir zu entschuldigen. Ist schon in Ordnung«, meinte Rick’er und strich ihr langsam mit der Hand über den Kopf.
»Ich weiß nicht was mit mir los ist seit wir in Merkus’ Burg sind. Ich rege mich in letzter Zeit immer sofort auf und bin völlig neben mir.«