Kapitel 9 (5)

Man hörte ein langanhaltendes Seufzen durch die Reihen gehen und Erleichterung brach unter den ermüdeten Männern aus. Besonders die Nachricht von der möglichen Mittagspause am nächsten Tag machte sie glücklich. Sie alle hatten an diesem Tag die unerträgliche Hitze Merkanias zu spüren bekommen und hatten nicht im Geringsten die Lust das noch einmal zu erleben.
Doch das einzige Problem war, dass in der Umgebung kein geeigneter Platz in Sicht war. Bis zum Horizont sah man nur Wüstenlandschaft und auch einige Felsen, die aber sehr weit von ihrem jetzigen Standpunkt entfernt waren. Bis dahin würden es noch mindestens drei Stunden zu gehen sein. Also mussten sie wohl oder übel ohne jeglichen Schutz in der freien Wüste nächtigen. Die Decken wurde dicht zusammengelegt, sodass sie sich gegenseitig vor Wind und Kälte schützen könnten.
Doch bevor sich alle schlafen legten, sammelte Diumond noch einige Männer um sich. Insgesamt waren es schließlich vierzehn: Außer Diumond noch Rick’er, Rizzéan, D?riec, Archer, Gothus und acht weitere Männer, die aber Rick’er bisher nicht bekannt waren.
Diumond sammelte alle um sich und begann zu sprechen:
»Ich habe euch alle zu mir gerufen, weil ich mit euch noch etwas wichtiges besprechen muss. Kommt mit!« Er bedeutete ihnen ihm zu folgen und sie gingen etwas von den anderen weg, um sie in Ruhe schlafen zu lassen. Die vierzehn Männer setzten sich in den kühlen Wüstensand und als sich dann alle in einem Kreis zusammengefunden hatten, begann Diumond mit seinen Erklärungen.
»Ich denke wir müssen heute Abend einige Entscheidungen treffen!« Diumond schaute nachdenklich in die Runde. Alle Gesichter zeigten Müdigkeit und Schlaffheit. »Ja, leider ist es nicht zu umgehen, dass ihr noch ein wenig auf euren wohlverdienten Schlaf wartet. Die Angelegenheit ist äußerst wichtig. Zuerst einmal die Frage: Wer von euch ist hier aus Merkania und kann mir etwas über die Gegend erzählen?«
»Ja, Diumond, ich bin von hier«, sagte ein Mann. Er war mit einem sandfarbenen Jagdanzug bekleidet.
»Wer bist du?«, fragte Diumond und blickte den Mann an.
»Mein Name ist Artož II. Ich komme aus der kleinen Stadt Fenharn in der Nähe des Felstals.«
»Du bist bestimmt ein Nachfahre von Artož dem Ersten, dem Herrscher von Merkania vor Merkus«, meinte Diumond und schaute Artož lächelnd an.