9. Kapitel (1)

Gegen Abend trat Rick’er zu Diumond und sagte zu ihm: »Warum haben wir eigentlich noch keinen einzigen Gegner gesehen? Ich hätte von Morbul erwartet, dass er sofort riesige Heere gegen uns schickt, nachdem wir einfach so in Merkus’ Burg eingedrungen sind.«
»Kann gut sein, dass er das auch noch tut«, antwortete Diumond. »Wir müssen gut aufpassen, dass wir nicht in einen Hinterhalt geraten oder dass wir in der Nacht erwischt werden.«
»Na ja, wir haben ja Ock. Im Notfall walzt er sie alle nieder.«
»Nicht mehr lange! Ich habe schlechte Neuigkeiten. Ock will uns bald verlassen.«
»Was!?«, schrie Rick’er, den diese Nachricht sehr erschreckte, auf.
»Ja, traurig aber leider wahr. Er will uns noch bis zum Felstal begleiten und sich dann zu seinen Artgenossen begeben, die dort im Felstal hausen, und bei ihnen weiterleben«, erklärte Diumond niedergeschlagen.
»Oh Gott, Ock war immer unsere Notwaffe. Er konnte alle Gegner in der bloßen Hand zerdrücken! Er war einfach unschlagbar! Was machen wir bloß?«
»Reg dich nicht so auf! Wir sind auch ohne Ock ein starkes Heer. Schau doch mal, Hunderte von Männern! Mit ihnen zusammen können wir Morbuls dumme Fimire doch wohl locker schlagen, oder?« Diumond schaute Rick’er bedrückt an, versuchte aber ein Lächeln aufzusetzen. Das gelang ihm jedoch auch nicht wirklich. Auch ihn nahm die Trennung von Ock deutlich mit.
Doch schließlich gab Rick’er ihm recht, denn er sah ein, dass sie auch ohne Ock, dafür aber mit der Unterstützung weiterer hundert Männer, gegen jede Gegnerschar ankommen würden. Wenn wir vorher zu acht durchgekommen sind, schaffen wir es jetzt wohl doch auf jeden Fall zu hundert.
»Wissen die Anderen schon davon?«, fragte Rick’er schließlich.
»Nein, bisher wissen es nur wir beide, und natürlich Ock.«
»Mal sehen, wie sie es aufnehmen werden«, meinte Rick’er unschlüssig.
Diumond zuckte nur mit den Schultern.

Hallo?