Der Trend geht zum Biorind

Vor Jahren hat eine interessante Entwicklung begonnen. Naja, eigentlich schon vor einem Jahrzehnt oder so, als nämlich die Nahrungsmittelindustrie festgestellt hat, dass man durch etwas weniger hohe Qualität in der Herstellung die Preise reduzieren kann – und dass das die Konsumenten ganz toll finden. Erstmal war das ein Segen. Wer konnte sich schon vor zehn oder zwanzig Jahren jeden Tag Fleisch leisten? Eben, da waren viele Nahrungsmittel noch für höhere Einkommensklassen vorbehalten.

Leider hat die schöne Geschichte kein gutes Ende. Um Konkurrenzfähig zu bleiben – oder natürlich einfach um die Einkünfte zu steigern und die Aktionäre glücklich zu stellen – wurde dieser Trend immer mehr ins extreme gesteigert. Nicht nur Massentierhaltung sind ein Symptom dafür. Inzwischen werden die Tiere mit Antibiotika gefüttert und mit diversen Chemikalien versetzt. Auf der anderen Seite werden auch ganze Inhaltsstoffe ausgetauscht, zum Beispiel beim Analogkäse. Weil das billiger ist oder man auf die Verpackung schreiben kann, dass jetzt viel weniger Fett im Produkt ist. Mittlerweile hat das Ganze wirklich perverse Triebe bekommen.

Kein Wunder also, dass einige Verbraucher einfach die Nase voll haben, dass uns die Nahrungsmittelindustrie wortwörtlich giftige Scheisse den Rachen runter zwängt, weil das pro Kilogramm einen Euro weniger Kostet und sich die Anteilseigner die Hände reiben. Statt die billigen, verpackten Fertiggerichte aus der Supermarkttheke zu kaufen, kaufen sich immer mehr Menschen wieder Fleisch oder Gemüseprodukte vom Bauern, den sie kennen.

Ein Beispiel ist zum Beispiel die Möglichkeit, große Stücke von Biorindern zu kaufen. Ein Sechzehntel Rind etwa sind schon ab 140 Euro zu haben, was etwa einem Preis von 7 Euro pro Kilo entspricht – gemischt zwischen besten Rouladen und Suppenknochen. Die Tiere werden nur angefüttert und geschlachtet wenn sich auch von Anfang an genug Käufer gefunden haben. Ich kann aus Erfahrung sagen, dass das Fleisch eine ganz andere – bessere – Qualität hat als Tiefkühlfleisch und es werden am Ende auch keine unkonsumierten aber subventionierten Tiere verbrannt weil sie über sind.